Wie verbindet man den städtebaulichen Raum mit dem Zoo Hannover? Nach dem Konzept der Dan Pearlman Erlebnisarchitektur wird der angrenzende Stadtwald in den Zoo hinein verlängert und macht bereits den Zooeingang zum Erlebnis.

Der Weg zum Abenteuer führt die Besucher durch einen bewaldeten Abschnitt, der von einer Pergola gesäumt wird. Zwischen den Baumkronen schweben große leuchtende Buchstaben, Nebel steigt vom Waldboden auf und magisches Vogelgezwitscher erfüllt die Luft. Am Ende der Allee zeichnen sich eine weiße Fassade und ein Glasdach ab – die Neugier wächst. Schon bald erreichen die Besucher eine Lichtung und betreten den überdachten Eingang eines flachen Gebäudekomplexes, der überwiegend in modernistischer Architektursprache gestaltet ist. Ein von weitem sichtbarer Gebäudeteil entpuppt sich als Eisdiele, die sich um einen Innenhof gruppiert – ebenso wie die Kassen- und Servicebereiche, ein großzügiger Shop sowie Ein- und Ausgangszonen.
Gestaltungskonzept im Kontext von Stadtraum und Naturerbe
Das von der dan pearlman Erlebnisarchitektur entwickelte Gestaltungskonzept für den neuen Zooeingang schafft eine nahtlose Verbindung zwischen dem umliegenden urbanen Raum und dem Zoo. Der Erlebnis-Zoo Hannover ist bereits für seine immersiven Themenwelten bekannt und so lag es nahe, dieses Erlebnis bereits am Zooeingang beginnen zu lassen. Durch die thematische Einbettung des Gebäudes und der Außenräume als „Abenteuerwald Zoo Hannover“ knüpft das Design direkt an den angrenzenden Stadtwald Eilenriede an – den grünen Gürtel der Stadt. Der Erhalt des wertvollen Baumbestandes und seine Integration in die Gestaltung ermöglichen es, den Eingang möglichst nah an die Kreuzung heranzurücken – als Vorgeschmack auf das, was die Besucher erwartet, und um die Gebäudezonen effizient und flexibel zu organisieren.
Gestaltung mit Identität und Nachhaltigkeit
Ein zentrales Element unseres Wettbewerbsbeitrags war die Integration des alten Verwaltungsgebäudes – nicht sein Abriss. Auf seine äußere Hülle reduziert und weiß verputzt, beherbergt es nun ein modernes Gewächshaus aus Glas und bildet das prägnanteste architektonische Element des Eingangsbereichs. Das Gebäude schafft einen starken Übergang zwischen dem inszenierten Abenteuerwald und den reduzierten Kubaturen des Neubaus. Zudem wurde eine alte Toilettenanlage, die vielen Hannoveranern bekannt ist, in das Gesamtensemble integriert – ein Beitrag zur Wiedererkennbarkeit und Identifikation mit dem Ort. Der Gebäudekomplex vermittelt Offenheit und Leichtigkeit. Nicht nur das Glasdach der Eisdiele, sondern auch Oberlichter im Shop- und Servicebereich tragen zur hellen, freundlichen Atmosphäre bei.
Neues Kapitel der Zoogestaltung
Im Jahr 1995 markierte der Masterplan „Zoo der Zukunft“ den Auftakt zu einem ambitionierten EXPO-Projekt und zur umfassenden Neuausrichtung des Zoos Hannover. Innerhalb von 15 Jahren entstand in der niedersächsischen Landeshauptstadt ein Erlebniszoo, der seine Aufgaben in Arten- und Naturschutz, Bildung und Forschung ernst nimmt – sich zugleich aber auch als Freizeiteinrichtung versteht, die Erholung, Unterhaltung und Entdeckungen für Groß und Klein verspricht.