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What Makes Destinations Places of Desire?

Marion Heine

Marion Heine

Interview mit Marion Heine, Founder and COO, spring • brand ideas GmbH, Member dan pearlman Group

WIE KOMMUNIZIERT MAN DESTINATIONEN?

Destinationen sind vor allem erst einmal Orte – Orte der Kunst, des Lernens oder Lehrens, des Wissenstransfers oder des Genusses, Orte einer Gesellschaft, für Politik oder Wirtschaft. Allen gemeinsam ist ihr Charakter als Orte der Begegnung von Menschen mit Menschen. Und natürlich, Kommunikationsexperten prägen diesen Charakter entscheidend mit. Dabei muss es gelingen, diese Orte ganzheitlich zu verstehen, um sie aus einem umfassenden Verständnis heraus kommunikativ so aufzuladen, dass sie für die Menschen zu Sehnsuchtsorten werden – zu einem Ort, zu dem sie reisen und immer wiederkehren wollen.

WIE SCHAFFT MAN DAS?

Ein Beispiel ist die Standortmarketingkampagne für die Stadt Berlin. Als Leitidee der Kampagne haben wir das besondere Freiheitsgefühl dieses Ortes mit #FreiheitBerlin zum Thema gemacht. Denn Freiheit ist die Essenz aus der Historie, dem Lebensgefühl und den Optionen, die Berlin den Berlinerinnen und Berlinern bietet. Zum Auftakt der Kampagne starteten wir ganz bewusst mit einer „Ode an die Freiheit“, die ohne Logo und Absender auskam und Zitate berühmter Persönlichkeiten zum Thema Freiheit in den Fokus stellte. In einem zweiten Schritt haben wir uns getraut, die Berliner, eine der härtesten Zielgruppen der Welt, zu befragen, was Berlin für sie ausmacht. Entstanden sind unkonventionelle Bilder, die vom Lebens- und Freiheitsgefühl der Berliner erzählen. Letztlich dreht es sich bei dem „Was“, „Wie“ und „Warum“ in der Kommunikation immer um die Menschen. Ihren Wünschen und Bedürfnissen zu entsprechen und echte Beziehungen aufzubauen, muss das Ziel von Kommunikation sein. Nur wer die Menschen tatsächlich kommunikativ berührt, schafft dialogische Beziehungen. Sonst landet man Ufos, die den Menschen fremd bleiben.

WIE VIEL KOMPLEXITÄT STECKT IN DIESEN BEZIEHUNGEN?

Philosophisch ausgedrückt: Beziehungen zu Orten formen sich ähnlich wie Beziehungen zwischen Menschen. Im Idealfall braucht auch ein Ort einen „Magic Moment“, ein Verlieben auf den ersten Blick. Spricht der Ort zu mir durch eine besondere Sprache und ein besonderes Erscheinungsbild, berührt er mich und ich gehe eine Beziehung zu ihm ein. Mit jeder Wiederkehr baue ich Vertrauen auf und schaffe neue Erlebnisse und Erinnerungen. Schließlich verbinde ich ein vertrautes Gefühl mit diesem Ort. Meine Beziehung wächst. Störungen schaden dieser Beziehung, da diese mich eventuell wieder „ent-lieben“ lassen. Hier besteht eine andauernde kommunikative Pflegepflicht. Als Kommunikationsexperten begleiten wir diese Beziehungspflege maßgeblich. Ein Ort muss zu mir sprechen, bevor und während ich ihn besuche und auch, wenn ich nicht mehr da bin – zum Beispiel über digitale Kommunikationskanäle, auf denen ich meine Erlebnisse als instagramfähiges Erlebnis teilen kann.

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