Worauf freuen sich die „grauen Riesen“ im Tierpark Berlin? Auf das von der dan pearlman Erlebnisarchitektur geplante Elefantenhaus, welches inmitten einer weitläufigen Savannenlandschaft ab 2026 zur Heimat der Afrikanischen Elefanten wird und im November 2024 Richtfest feierte.
Mit dem Umbau und der Sanierung des ehemaligen „Dickhäuterhauses“ entsteht im Tierpark Berlin Europas größtes und modernstes Elefantenhaus für Afrikanische Elefanten. Mit den naturnah gestalteten Außenanlagen umfasst die Baumaßnahme insgesamt 16.300 qm. Das entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern. Davon entfallen 3.500 Quadratmeter auf überdachte Innenbereiche, in denen die Elefanten Schutz und Rückzugsmöglichkeiten finden.
Innovatives Design für Tierwohl und Nachhaltigkeit
Das neue Konzept hat das Wohl der Tiere und die Sicherheit der Mitarbeitenden gleichermaßen im Blick und setzt auf modernste Anlagen- und Sicherheitsstandards. „Unser Ziel ist es, den Tieren im Tierpark ein naturnahes Zuhause zu bieten und zugleich ein unvergleichliches Besuchererlebnis zu schaffen“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem aus Anlass des Richtfestes im November 2024. „Mit der neuen Anlage stellen wir das Tierwohl in den Mittelpunkt und setzen gleichzeitig auf ein einzigartiges Gestaltungskonzept, das den Lebensraum der Afrikanischen Elefanten so naturnah wie möglich abbildet.“
Naturnahes Zuhause und innovatives Management
Das Elefantenhaus ist mit einer Grundfläche von 7.000 qm das größte Gebäude des Tierparks und sein Neubau stellt eine der bedeutendsten Investitionen in die Infrastruktur des Tierparks dar und zeigt Berlins umfassendes Engagement für den Tier- und Artenschutz. Das Konzept des „geschützten Kontakts“ (Protected Contact, PC) wird zudem den Arbeitsschutz erhöhen und sicherstellen, dass das Pflegeteam und die Elefanten durch räumliche Trennungen sicher miteinander interagieren können. Sämtliche Interaktionen mit dem Menschen beruhen auf Freiwilligkeit der Tiere.
Ein Erlebnis für Besucher und ein Statement für den Artenschutz
Das Haus erlaubt eine artgemäße und zukunftsfähige Haltung von rund 15 Afrikanischen Elefanten. Die Tiere können in Familienverbänden mit einer Leitkuh zusammenleben. Das Gebäude kann aber auch eine Junggesellengruppe oder einzelne Bullen beherbergen. Diese Einheiten entsprechen den unterschiedlichen natürlichen Sozialgefügen von Elefanten.
„Die neuen räumlichen und baulichen Gegebenheiten ermöglichen es uns, ein zeitgemäßes Tierbeschäftigungs- und Trainingskonzept umzusetzen“, erklärt der Zoologische Leiter Christian Kern. „Die großflächigen und mehrteilige Innen- und Außenbereiche werden flexibel an die sich ändernden Bedürfnisse der Afrikanische Elefanten angepasst. Die Rotation über verschiedene Anlagen stellt eine besondere Art des Enrichment dar, die den Verhaltensweisen der Tiere im natürlichen Lebensraum nachempfunden ist. Wie im natürlichen Lebensraum müssen sich die Elefanten ihr Futter suchen oder „erarbeiten“.
Auch das Besuchserlebnis wird durch die Anlage auf ein neues Level gehoben. Im Elefantenhaus können die Gäste nicht nur Elefanten, sondern auch Zebras, Giraffen und Antilopen in einer weitläufigen Savannenlandschaft beobachten. Wie auch der Panda Garden und die Nashorn Pagode im Zoo Berlin erfolgt die Umsetzung des neuen Elefantenhauses im Tierpark mit dem Berliner Architekturbüro dan pearlman Erlebnisarchitektur. Eine Fertigstellung des gesamten Projekts wird für 2026 erwartet.
Naturnahe Zooarchitektur
Naturnahe Zooarchitektur bezeichnet eine Gestaltungsphilosophie, bei der Tiergehege und Besucherbereiche in Zoos so gestaltet werden, dass sie die natürlichen Lebensräume der Tiere möglichst realistisch nachbilden. Ziel ist es, sowohl das Wohlbefinden der Tiere als auch das Erlebnis für die Besucher zu verbessern. Dabei spielen ökologische, ästhetische und pädagogische Aspekte eine zentrale Rolle.
Die Vorteile naturnaher Zooarchitektur kommen den Tieren, den Besuchern, der Organisation und schließlich auch dem Artenschutz zugute. Die Tiere können sich artgerecht verhalten, was ihr physisches und psychisches Wohlbefinden steigert. Die
Besucher erleben die Tiere in einer authentischen Atmosphäre, was den Zoobesuch spannender und lehrreicher und damit auch nachhaltiger macht, denn durch die naturnahe Gestaltung wird das Bewusstsein für den Schutz gefährdeter Lebensräume gestärkt.
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