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Die Zukunft der Stadt: zwischen Utopie und Dystopie
von Professor Ares Kalandides
Lange waren wir uns sicher, dass durch die Globalisierung die Welt immer ähnlicher wird: Die entferntesten Orte der Welt sind bereits miteinander verbunden; Wir kaufen dieselben Markenprodukte in Asien, Afrika, Amerika oder Europa; Die sozialen Medien streuen Nachrichten (mitunter auch Fake News) in Höchstgeschwindigkeit durch den Äther. Diese Gleichschaltung trügt: wir wissen nunmehr, dass während immer mehr Menschen in Großstädte ziehen, schrumpfen manche Kleinestädte und einige ländliche Gegenden immer weiter; die Schwermetalle unserer Smartphones verwandeln ganze Landstriche zu Giftwüsten. Was für den Einen eine Utopie ist, wird für den anderen zur Dystopie
Die Stadt der menschlichen Begegnungen
Die Prognosen einer schnell alternden Gesellschaft in Deutschland scheinen sich nicht zu bewahrheiten – zumindest nicht in der bisher angenommenen Intensität. Wir beobachten sogar eine Verjüngung einiger Großstädte – während andere veralten. Zudem wird unsere Gesellschaft bunter: unterschiedliche Kulturen und individualisierte Lebensstile leben miteinander im engen Raum. Neue Wohn- und Arbeitskonzepte müssen auf diese Entwicklungen reagieren: Mehrgenerationenhäuser scheinen wieder im Kommen zu sein; Roboter werden das Leben älterer Menschen verändern und sind vielleicht in wenigen Jahren auf unseren Straßen zu sehen. Wir werden auf, über oder unter dem Wasser wohnen können; Wir werden in Betonwüsten oder in vertikalen Gärten leben; Jeder von uns wird seine eigene Energie in kleinen autarken Einheiten produzieren können.
Vielleicht wird es weniger Arbeit geben, aber mit Sicherheit wird sich die Arbeit von Grund auf verändern: Das Büro wird immer wohnlicher und das Wohnzimmer wird zum Büro; virtuelle Welten werden uns erlauben im selben Raum zu arbeiten – mit Menschen die gar nicht da sind; wir werden durch eine digitale Brille eine Umwelt erleben, die im Computer entstanden ist.
Unser Mobilitätsmuster verändern sich bereits. Was bedeutet es, wenn wir nicht mehr täglich zur selben Zeit zur Arbeit oder zum Einkaufen gehen? Es wird keine Stoßzeiten gehen, vielleicht werden die tägliche Wege sich insgesamt reduzieren. Aber vielleicht werden wir global mobiler, wenn wir von überall arbeiten können. Arbeiten-Spielen-Einkaufen werden wir mit uns nehmen können, wenn wir auf Reisen sind.
Wir werden wahrscheinlich immer weniger Geschäfte auf unseren Straßen sehen; wenige Dienstleistungen, die man nicht online bekommt, so wie ein Frisör oder ein Nagelstudio werden in den Städten bleiben. Sonst werden die Orte überleben, die zur Begegnung einladen: die Cafés, die Co-working Spaces – und gegebenenfalls hybride Nutzungen, die wir heute kaum erahnen können. Je mehr uns die Technologie isoliert, desto mehr sehnen wir uns nach Nähe, Wärme und Menschlichkeit.  Die Stadtplanung der Zukunft muss mehr als je zuvor die menschlichen Begegnungen im Mittelpunkt aller Überlegungen stellen.
Was für eine Zukunft wollen wir?
Was ist unsere Antwort auf diese Technologie? Wer wird die riesen Mengen an Daten produzieren, verwalten, verwerten und vor allem besitzen? Was wollen wir davon und was wollen wir nicht? Haben wir überhaupt eine Wahl? Es geht darum, diese Zukunft zu gestalten: sie kontrollierbarer, sicherer, demokratischer und gerechter zu machen. Ihr aus dem Weg zu gehen, das können wir nicht.

www.inpolis-urbanism.de

 

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