In der Ausgabe vom 25.04.2025 veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Beitrag zur Zukunft der Zoos, der mit „Was nutzt der Goldstandard der Zooarchitektur den Tieren?“ überschrieben war. Der Veröffentlichung durch die FAZ war ein Besuch der FAZ-Journalistin Petra Ahne im Büro der dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH in Berlin vorausgegangen, wo die Journalistin ein etwa zweistündiges Interview mit dem CEO und Kreativdirektor Kieran Stanley führte. Anlass für die Anfrage der FAZ bei dan pearlman war die Veröffentlichung des Masterplans für den Zoo Frankfurt, für den die dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH unter Leitung von Kieran Stanley durch die Stadt Frankfurt beauftragt worden war. Der FAZ-Beitrag ist online abrufbar und enthält zusammengefasst folgende Kernaussagen:
Moderne Zooarchitektur ersetzt klassische Käfige durch immersive Lebensraumsimulationen, die an die natürlichen Umgebungen der Tiere erinnern.
Die Nashorn-Pagode in Berlin und Yukon Bay in Hannover, beide von dan pearlman, gelten als wegweisende Beispiele für diese neue Art der Zooarchitektur, die als „Goldstandard“ bezeichnet wird.
Auch der Masterplan für den Zoo Frankfurt von dan pearlman zeigt exemplarisch, wie Artenschutz, Bildung und Erlebnis zum Nutzen von Tierwohl, Besuchererlebnis und Betriebslogik zusammengedacht werden können.
Die FAZ erkennt im Beitrag an, dass sich die Rolle der Zoos gewandelt hat – von der Zurschaustellung exotischer Tiere hin zu einem vierfachen Auftrag: Artenschutz, Forschung, Bildung, Erholung.
Dennoch bleibt im FAZ-Beitrag die Kritik an Zoos präsent und die Argumente von Zoogegnern werden mit denen von Zoobefürwortern journalistisch abgewogen.
Wie bei journalistischen Beiträgen üblich können die interviewten Experten vor einer Veröffentlichung nur ihre Zitate vorab freigeben, haben jedoch keinen Einfluss auf den gesamten Beitrag. Vielmehr gilt die Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der journalistischen Meinung, die wir seitens dan pearlman nicht in Frage stellen wollen. Als eindeutige Zoobefürworter möchten wir dennoch den FAZ-Beitrag nicht unkommentiert lassen und Kieran Stanley antwortet nachfolgend mit einem eigenen Statement auf den Beitrag vom 25.04.2025:
„Als Architekt für Zoos und Erlebnisräume bin ich seit vielen Jahren davon überzeugt, dass gute Zooarchitektur einen echten Beitrag leisten kann – für das Tierwohl, für Besucher, für den Artenschutz. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe ich deshalb mein Bestes gegeben, die Prinzipien und Anforderungen moderner Zooplanung und Zooarchitektur sachlich und nachvollziehbar zu vermitteln. Mir war wichtig zu zeigen, dass Zoos heute viel mehr leisten als reine Unterhaltung. Aus meiner Sicht sind Zoos – richtig gedacht, geplant und betrieben – zentrale Institutionen für den Erhalt von Biodiversität, für Bildung und Forschung. Ich habe ausdrücklich auf zahlreiche Projekte verwiesen, die weltweit in den Diensten des Artenschutzes stehen und dabei echte Wirkung entfalten – vor allem auch über die Grenzen von Zoos und Tiergehegen hinaus.
Nichtsdestotrotz sehe ich die kritische Auseinandersetzung der Frankfurter Allgemeine Zeitung mit dem Thema Zoo in einem Beitrag zur Zukunft der Zoos als berechtigt an und verstehe sie als Teil einer offenen, pluralistischen Gesellschaft, denn journalistisches Arbeiten bedeutet, unterschiedliche Perspektiven sichtbar zu machen – das respektiere ich.
Gleichzeitig liegt es mir am Herzen, klar und deutlich zu machen, dass ich ein überzeugter Unterstützer von Zoos bin. Zoos ermöglichen Begegnung, schaffen Bewusstsein und sind oftmals letzte Rückzugsorte für bedrohte Arten und deren weltweitem Schutz. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Zukunft mehr denn je Orte brauchen, die diese Verantwortung ernst nehmen und den Schutz unseres Planeten und seiner Diversität fördern. Für mich gehören Zoos unverrückbar zu diesen Orten.
Als Architekt von Zoos mit einer Expertise von mehr als 25 Jahren sind mir die Argumente von Zoogegnern absolut vertraut und ich nehme die damit verbundenen Herausforderungen ernst. Mit unserer Arbeit tragen mein Team und ich täglich dazu bei, die Kritik durch unser Engagement für moderne Zooarchitektur abzubauen und Zoos gestalterisch wie konzeptionell in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.“
Kieran Stanley, April 2025
Link zur FAZ: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/zoo-was-nutzt-die-simulationen-ihrer-lebensraeume-den-tieren-110436210.html