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The Cross Reality Experience

Thorsten Kadel & Bernard Bettenhäuser

Digitale Tools, Prozesse und Integrationen sind zurzeit das Topthema bei vielen Unternehmen, um trotz Social Distancing zusammenzukommen und ihre Marken erlebbar zu machen. Wir haben mit Thorsten Kadel, Senior Strategic Director bei der dan pearlman Markenarchitektur, und Bernard Bettenhäuser, Founder beamXR, aus der dan pearlman Group über physische und digitale Räume gesprochen, warum sie diese zwei Welten zusammenführen, woran sie zurzeit schon arbeiten und warum das gerade jetzt wichtig ist.

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THORSTEN, DU GESTALTEST SEIT ÜBER 15 JAHREN (MARKEN)ERLEBNISSE. WARUM BRAUCHEN WIR DAFÜR PHYSISCHE RÄUME?

In einem physischen Raum können wir die Dinge nicht nur sehen, sondern auch begreifen, ihre Haptik und ihren Geruch wahrnehmen. Wir können sie hören oder sie sogar schmecken. Je mehr Sinne bei einem Erlebnis aktiviert sind, desto eher erinnern wir uns daran. Wir behalten das Erlebte im Gedächtnis. Physische Räume sind deshalb für Marken besonders wichtig, weil sie Menschen ein multisensorisches Erlebnis bieten, Erinnerungen schaffen und so eine langfristige Bindung zu Mitarbeitern und Kunden herstellen.

BERNARD, SEIT 2016 ARBEITEST DU MIT beamXR MIT DIGITAL-VIRTUELLEN RÄUMEN. WIE SIEHT EIN SOLCHER RAUM AUS?

Ein digital-virtueller Raum allein kann jede vorstellbare Form annehmen. Er besteht aus 3D Visualisierungen und Pixelarithmetik. Es wird also vor allem ein visuelles Erlebnis geboten. Denken wir zum Beispiel an die Gaming-Industrie: hier eröffnen sich uns bunte Fantasiewelten in denen wir uns losgelöst von der realen Welt bewegen können. Ein digital-virtueller Raum kann aber auch die exakte Form eines Büros oder Retail Stores annehmen.

WARUM BRINGT IHR DIESE AUGENSCHEINLICH SEHR UNTERSCHIEDLICHEN WELTEN ZUSAMMEN?

Bernard: Die Vision von beamXR ist es, etablierte technische Limitierungen wie die eines Bildschirms zu überwinden und eine neuartige Kommunikation im Raum zu ermöglichen, die sich wieder mehr auf menschliche (Inter)Aktion fokussiert. Wir wollen mit Objekten interagieren und sie nicht nur auf einem Screen betrachten. Wir wollen Dinge anfassen und nicht nur auf einer Tastatur tippen. Das gilt auch für den digital-virtuellen Raum, dessen physische Repräsentanz bisher eine sehr cleane, unwirkliche Atmosphäre hat. In einer Welt mit künstlichem Studiolicht und einer sterilen Umgebung fühlen wir uns nicht wohl. So leben und arbeiten wir nicht. Um also ein echtes, menschliches Erlebnis im digital-virtuellen Raum zu kreieren, müssen wir diesen immer aus der physischen Realität heraus entwickeln. Deshalb bringen wir diese zwei Welten zusammen: wir leben in einer Welt mit physischen und digital-virtuellen Dimensionen. Es ist ein ganzheitliches Erlebnis.

Thorsten: Das Erlebnis, das im physischen Raum entsteht, kann durch die digital-virtuelle Dimension ortsunabhängig erweitert bzw. multipliziert werden und sich dabei ganz „real“ anfühlen. Kollaboration und Interaktion sind im gleichen Raum über physische Grenzen hinweg möglich. Es entsteht quasi eine Cross Reality Experience – ein nahtloses Erlebnis im physisch-digitalen Raum.

IST DIESE CROSS-REALITY EXPERIENCE NOCH EINE VISION ODER SETZT IHR SIE BEREITS UM?

Thorsten: Wir setzten sie bereits um. Im Moment realisieren wir einen Markenraum. Die Rolle dieses sogenannten Brand Spaces ist es, die Marke für Mitarbeiter erlebbar zu machen, die Kundenperspektive einzunehmen und zukünftige Entwicklungen zu verstehen und mit zu gestalten. Der Markenraum dient als Identifikationsplattform, die über die tägliche Arbeit der Mitarbeiter hinaus geht und die Bedeutung der eigenen Aufgaben für die Marke zeigt. Der physische Brand Space befindet sich in diesem Fall im Headquarter in Deutschland. Um als internationales Unternehmen auch Menschen in den Raum zu holen, die nicht physisch vor Ort sind, entwickeln wir eine digital-virtuelle Brand Space Experience. Damit entsteht ein kollaborativer Arbeits- und Erlebnisraum, den wir mit der heutigen Technologie so erstmals realisieren können. Er ist ein virtuell-digitales Abbild des physischen Raumes mit den gleichen Funktionalitäten: Wir können mit Menschen im Raum mit realen Objekten interagieren. Somit ist auch die dezentrale Schulung aller Mitarbeiter möglich. Außerdem helfen diese virtuellen Räume vorab schon bei der kollaborativen Entwicklung des finalen, physischen Raumes: Wir können den Brand Space bereits begehen, obwohl der physische Markenraum noch in der Entstehung ist.

Bernard: Es ist ein echtes Cross Reality Erlebnis, da es in Echtzeit abläuft. Beispielsweise könnte eine Mitarbeiterin, die sich in den USA befindet, gleichzeitig an einer Schulung mit ihren Kollegen und Kolleginnen in Göttingen teilnehmen. Alles was sie dazu braucht, ist eine VR Brille, um den Raum zu betreten. Natürlich ist der Raum auch über ein Smartphone oder ein Tablett einsehbar, für das immersive Erlebnis, das ein echter Raum auch bietet, empfehlen wir aber eine VR Brille. Besonders ist dabei nicht nur das Resultat für die Nutzerinnen, sondern auch die Entwicklung des Raumes als solche. Wir etablieren einen ganzheitlichen Prozess, der von Beginn der Entwürfe den Raum analog und digital-virtuell konzipiert und für alle Beteiligten zugänglich macht. So können Abstimmungen in der Entstehung des Projekts effektiver und effizienter gemacht werden, da man eben nicht mehr nur über Pläne und 2D Renderings spricht, sondern sich schon im Raum bewegen kann. Außerdem können hier auch Daten aus BIM integriert werden.

WARUM IST EURE ARBEIT, PHYSISCHE UND DIGITAL-VIRTUELLE RÄUME ZUSAMMEN ZU BRINGEN, GERADE JETZT WICHTIG?

Bernard: Aktuell werden uns all die Vor- und Nachteile digitaler Kollaboration bewusst. Vor allem bemerken wir gerade ganz direkt ihre Grenzen. Wir realisieren, wie wichtig der physische Ort für uns ist. Unsere rein analogen Räume wurden bisher nur um digitale Anwendungen wie Videochats und Co. erweitert. Jetzt haben wir eine echte Verschmelzung von Physischem und Digital-Virtuellem in einer Cross Reality Nutzung geschaffen…

Thorsten: … wo man im Moment trotz Social Distancing zusammenkommen und ein echtes Gefühl von Kollaboration haben kann. Kollegen können auch jetzt gemeinsam im Brand Space an künftigen Herausforderungen und Lösungen für die Marke arbeiten, obwohl sie den physischen Trainingsraum nicht nutzen können. So sind auch momentan echte Erlebnisse in Räumen, mit Marken und miteinander möglich.

 

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