Die Erneuerung des traditionsreichen Frankfurter Innenstadtzoos ist dringend notwendig. Angesichts der globalen Herausforderungen muss der Zoo für die Zukunft und für seine Aufgabe als Zentrum für den weltweiten Naturschutz gerüstet sein. Mit der Konzeptstudie „ZOOKUNFT2030+ Entwicklungsplan für den Zoo der Stadt Frankfurt am Main“ wurde 2019 eine Grundlage und ein erster Referenzrahmen für eine umfassende Transformation des Frankfurter Zoos gelegt. Zwei Großareale mit einer Gesamtfläche von fünf Hektar sind darin zur vollständigen Umgestaltung vorgesehen. Zur Verifizierung, Detaillierung und Weiterentwicklung der Konzeptstudie wird nun in einer zweiten Phase ein Masterplan für die beiden Areale im Nord-Osten und Süd-Westen des Zoos erarbeitet. Mit dem Masterplan wird sowohl ein Kosten- als auch ein Zeitplan erarbeitet. Vorrangiges Ziel der Masterplanung ist die Überführung der Konzeptideen in umsetzbare Planungs- und Bauleistungen. Die Auswahl von dan pearlman als Partner für den Masterplanprozess erfolgte über ein Bieterverfahren des Auftraggebers Zoo Frankfurt gemeinsam mit dem Amt für Bau und Immobilien. Außerdem werden die Abläufe für die Umsetzung der Pläne festgelegt. Die Ergebnisse werden bereits im Frühjahr 2024 präsentiert.
Für die Erarbeitung des Masterplans sind zehn Monate veranschlagt. „In dieser Zeit haben wir gemeinsam mit dem Team von dan pearlman sowie den Kolleginnen und Kollegen des Amts für Bau und Immobilien eine sehr umfangreiche Aufgabenliste abzuarbeiten. Die ersten Ideen aus der Konzeptstudie müssen in Hinblick auf die städtebauliche, architektonische, konstruktive, biologische und ökologische Machbarkeit hin untersucht und ausgearbeitet werden. Für uns stehen dabei eine zukunftsfähige Tierhaltung, eine hohe Aufenthaltsqualität für unsere Besucherinnen und Besucher sowie sehr gute Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt. Ein ausgearbeiteter Masterplan wird die ideale Grundlage auch für die weiteren Beschlüsse der städtischen Gremien sein. Der Plan wird idealerweise so aufgebaut sein, dass er stufenweise in handlichen Teilprojekten realisiert werden kann, denn wir wollen den Zoo ja auch während des Umbaus weiterbetreiben und nicht für Monate oder gar Jahre schließen“, so Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.
„Die Beplanung großer Areale inmitten einer Stadt ist immer eine enorme Herausforderung. Der Frankfurter Zoo mit seiner Historie, aber auch mit seinen sich stetig wandelnden Anforderungen an die Tierhaltung und den Betrieb und natürlich mit seinem besonderen Angebot für die Besucherinnen und Besucher ist als Planungs- und Bauaufgabe extrem komplex. Und der Zoo ist ja nicht isoliert zu betrachten. Seine Neuplanung ist also auch städtebaulich zu denken und muss auch zukünftige Entwicklungen, etwa in Hinblick auf Bevölkerungsentwicklung, Stadtklima, Energieeffizienz und Suffizienz berücksichtigen. Gleichzeitig geht es darum, das Spezifische, die unverwechselbare Identität des Frankfurter Zoos herauszuarbeiten. Wir haben großes Vertrauen in das Team von dan pearlman, dessen Referenzen deutlich machen, dass sie auch diese Aspekte – gemeinsam mit dem Zoo und uns – in eine tragfähige Planung umsetzen werden“, so Jobst Jung vom Amt für Bau und Immobilien.
„Das Modell von dan pearlman versteht den Zoo als Einheit dreier gleichwertiger Bausteine: Tiere, Betrieb sowie Besucherinnen und Besucher. Das Projektteam umfasst neben den Zooplanern auch die relevanten Gewerke von Tragwerksplanung über Bauphysik, Energie- und Klimafachleuten bis zu Bauleit- und Stadtplanung. Das Vorhaben ist komplex, vielfältig und von hoher Bedeutung. Mein Team und ich freuen uns auf die Herausforderung, den Frankfurter Zoo zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Kieran Stanley, CEO & Kreativdirektor, dan pearlman.
Foto: © The Logical Zoo